Die Soziologin und Aktivistin Diana E.H. Russell definierte 1976 den Begriff Femizid als Tötung von Frauen und Mädchen durch Männer, weil sie weiblich sind. Der Begriff knüpfte an feministische Bewegungen an, die bereits für mehr Schutz von Frauen und Mädchen sowie für einen eigenen Strafbestand kämpften und nach wie vor international gefordert werden. Ein Großteil der Tötungen an Frauen geht im öffentlichen Diskurs unter – wird also als solcher nicht benannt oder findet sich gar nicht erst darin ein. Bei den Tätern handelt es sich in den meisten Fällen um (Ex-)Partner oder männliche Familienmitglieder. Im deutschsprachigen Raum kursieren Bezeichnungen wie „Familiendrama“ und „Beziehungstat“, die mit der Vermeidung der Täterzuweisung einhergehen und die Gewalttaten von Männern verharmlosen, indem sie diese auch juristisch als Eifersuchts- und Affekthandlung mildernd bewerten. In der Vielzahl an herunterspielenden Benennungen fällt der Begriff „Ehrenmord“ fast ausschließlich im Kontext muslimisch geprägter Kulturen und transportiert darin auch eine wirkmächtige Überlegenheitsgeste und Rassismen. Unvereinbar bleiben ihre begrenzte Wahrnehmung und die unzureichend strafrechtliche Verfolgung mit den Zahlen in den weltweiten Statistiken. Emine Akbabas „Precious Blossom“ blickt auf den geografischen Raum Türkei. Darin porträtiert sie trauernde Angehörige und traumatisierte Überlebende, versammelt Videos und Überwachungsbilder der Verbrechen und zeigt Opfer und Tatorte auf. Die Arbeit konfrontiert die Betrachtenden mit der Alltäglichkeit dieser brutalen Morde und spricht aus, dass es sich dabei keinesfalls um Einzelfälle als vielmehr um eine strukturelle Auslebung von Sexismus und männlicher Dominanz handelt.
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