Die langzeitlich angelegte Gemeinschaftsarbeit der Fotografen Lindokuhle Sobekwa und Cyprien Clément-Delmas porträtiert den Vorort Daleside, der südöstlich von Johannesburg in Südafrika liegt. Dieser war bis zum Ende der Apartheid 1994 ein industrielles, nur Weißen vorbehaltenes und von Mittelstand geprägtes Arbeiter*innenviertel. Mit dem „Group Areas Act“ 1950 wurden alle südafrikanischen Städte in Gebiete geteilt, um eine politische, wirtschaftlich-soziale sowie räumliche Trennung nach Rassen und Klassen zu gewährleisten. Das damals noch junge Johannesburg konnte besonders gut zu einer sogenannten Apartheid-Stadt geformt werden. Nach wie vor ist an den urbanen Ordnungsmustern die rassistische Ideologie und das damit verbundene Klassensystem des Apartheid-Regimes ablesbar. Sobekwa kennt Daleside aus seiner Kindheit, denn seine Mutter arbeitete dort während der Apartheid als Hausangestellte. Durch ihr Arbeitsverhältnis war sie dort als Schwarze temporär geduldet. Mittlerweile leben auch Nicht-Weiße im Ort, der den Anschluss an seine Nachbarschaft völlig verloren zu haben scheint und von Armut und Verfall geprägt ist. Die wohlhabende weiße Mittelschicht hat Daleside längst verlassen; zurück blieben die Menschen ohne Perspektive und Ausweichmöglichkeit. Misstrauische, hoffnungslose Blicke der abgehängten Community gegenüber allem Äußeren galt es für die Fotoarbeit zu überwinden, um auch das Lebendige in der Unausweichlichkeit der sozialen Verhältnisse erfassen zu können. Beide Fotografen bemühten sich mit ihren unterschiedlichen sozialen und ethnischen Hintergründen und individuellen Erfahrungen, einer langjährigen Annäherung sowie gegenseitiger Unterstützung, die zwischenmenschlichen Hürden zu überwinden, die von Verschlossenheit, Rassismen und Stigmatisierungen geprägt waren und sich über Generationen in den Köpfen der Bewohnenden festgesetzt haben. „Daleside:Static Dreams“ konfrontiert uns mit einer komplexen Heterogenität von Rassismus und Klassismus, die unbedingt nach einer intersektionellen Auseinandersetzung verlangt, um die verschiedenen Gründe für soziale Benachteiligungen verstehen zu können.
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Ein Kunstraum der Stadt München
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